Raus aus dem Haus

Wandern vs Trekking – Was ist eigentlich der Unterschied?

Die Begriffe werden oft einfach durcheinandergeworfen. Da erzählt jemand begeistert vom letzten „Trekking-Abenteuer“ im Bayerischen Wald, meint aber eigentlich einen Tagesausflug mit Kaffeepause auf der Berghütte. Umgekehrt hört man von Menschen, die „nur ein bisschen wandern“ gehen wollen – und plötzlich mit Zelt, Kocher und Blasen an den Füßen aus dem Schwarzwald zurückkehren.

Zeit also, mal ganz entspannt aufzuräumen: Was ist der Unterschied zwischen Wandern und Trekking?

Prinzipiell geht es um die Länge und um die Schwierigkeit der Tour – aber das sind kleinere Unterschiede, weil sich wieder etwas denglisch in die deutsche Sprache gemischt hat.

Was genau ist Wandern – und was Trekking?

Wandern – der Klassiker, dem selbst Goethe schon fröhnte

Wandern kennen wir alle. Du ziehst dir bequeme Schuhe an, packst vielleicht ein paar Müsliriegel und ’ne Trinkflasche ein, und los geht’s. Meist auf markierten Wegen, mit moderater Steigung und ohne viel Tamtam.

Die Dauer? So zwischen einer Stunde und einem ganzen Tag – je nach Lust, Laune und Wetter.

Du kannst wandern, ohne eine komplette Outdoor-Ausrüstung zu besitzen. Ein bisschen Vorbereitung reicht, und du kommst am Abend in dein warmes Zuhause zurück.

Trekking – das Wandern mit dem Extra-Kick in der Natur

Trekking ist da schon eine andere Nummer. Du bist mehrere Tage unterwegs, schleppst dein Leben quasi auf dem Rücken mit dir rum – Zelt, Isomatte, Kocher, Klamotten, Notfallnahrung.

Es geht nicht mehr nur darum, von A nach B zu kommen, sondern darum, unterwegs zu sein – auch wenn „B“ erst in vier Tagen erreicht wird.

Und nein, das ist keine gemütliche Spaziergeh-Nummer. Trekking ist anstrengend, dreckig, manchmal auch nass – aber genau das macht es für viele so reizvoll.

Wo liegen die größten Unterschiede?

Hier mal eine Übersicht, was Wandern und Trekking wirklich unterscheidet:

KriteriumWandernTrekking
DauerEin paar Stunden bis ein TagMehrere Tage
AusrüstungLeichtes Gepäck, TagesrucksackVollausstattung mit Zelt, Kocher, etc.
ÜbernachtungMeist nicht nötig oder in GasthäusernZelt, Biwak oder Berghütte
GeländeGut begehbare Wege, ausgeschildertAbgelegene Routen, teils weglos
PlanungRelativ einfachDetaillierte Vorbereitung nötig
ZielBewegung & EntspannungAbenteuer & Selbstversorgung

Was beide gemeinsam haben

Egal, ob du wanderst oder treckst: Du bist draußen, bewegst dich an der frischen Luft und genießt die Natur. Beide Aktivitäten helfen beim Abschalten und Auftanken. Und beide haben den wunderbaren Nebeneffekt, dass du dich danach irgendwie… lebendiger fühlst.

Die Bedeutung von Trekking, Hiking und Wandern im Sprachgebrauch

Okay, kurzer Sprachkurs für zwischendurch: Viele Leute nutzen die Begriffe Wandern, Trekking und Hiking fast schon synonym. Aber was steckt eigentlich dahinter? Und wie unterscheiden sich diese Begriffe – vor allem im Deutschen?

BegriffHerkunftBedeutung in Deutschland
WandernDeutschTagesausflug, leicht, auf Wegen
TrekkingEnglisch (ursprünglich Afrikaans)Mehrtagestouren mit Ausrüstung
HikingEnglisch (USA/UK)Meint eigentlich Wandern, wird aber oft mit Trekking verwechselt

Wandern – das gute alte deutsche Wort

„Wandern“ ist ein typisch deutsches Wort. Es stammt vom mittelhochdeutschen wandern und bedeutet so viel wie „umherziehen“ oder „sich fortbewegen“. Schon seit Jahrhunderten kennt man in Deutschland das Wandern als Freizeitaktivität – besonders beliebt bei Romantikern, Naturfreunden oder Rentnergruppen mit Wanderstöcken.

Wandern heißt bei uns ganz klassisch: Du schnürst die Schuhe, gehst los, genießt die Natur – und bist irgendwann wieder zu Hause oder an einem Ziel mit Kaffee und Kuchen.

Trekking – das englische Abenteuerwort

„Trekking“ kommt aus dem Englischen und wurde ursprünglich im 19. Jahrhundert in Südafrika verwendet, vom Wort trek, was so viel bedeutet wie „lange Reise“ oder „strapaziöser Marsch“. Im Deutschen hat sich das Wort so um die 1980er herum eingeschlichen, als Outdoor-Aktivitäten populärer wurden.

Heute meint „Trekking“ im deutschen Sprachgebrauch vor allem: mehrtägige Wanderungen, oft in abgelegenen Gegenden, mit Übernachtungen draußen oder in einfachen Hütten. Es klingt irgendwie gleich ein bisschen professioneller, oder?

Hiking – das englische Pendant zum Wandern

In den USA und anderen englischsprachigen Ländern spricht man oft von „Hiking“, wenn wir hier von „Wandern“ sprechen. Also: Tagesausflüge, gut ausgeschilderte Wege, Natur genießen. Das ist kein Trekking – auch wenn manche Apps gerne „Hiking Trails“ mit „Trekking-Touren“ gleichsetzen.

In Deutschland wird „Hiking“ manchmal als cooler, trendiger Begriff verwendet – besonders in der Werbung. Aber eigentlich ist’s einfach nur… Wandern, nur eben auf Englisch.

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