Mit diesem Guide werde ich mich nicht gerade beliebt machen. Hier findest du Möglichkeiten, wie du die Abstandsregel beim Geocaching umgehen kannst. Ich empfehle es dringlich nicht zu tun – jedenfalls nicht allzu auffällig. Das kann (und wird) ziemlich sicher Ärger verursachen.
Möglichkeit 1) GPS Messungenauigkeit ausnutzen
Dieser Trick um die Abstandregel zu umgehen kann dem einen oder anderen schon mal aus versehen passiert sein. Daher würde ich ihn definitiv in eine Art Graubereich packen.
Dieser Trick klappt besonders gut in Gegenden, bei denen das GPS Signal normalerweise nicht besonders gut ist. Beispielsweise in einem Wald. In einem Wald hat man eine Ungenauigkeit von bis zu 10 Metern. Dieser 10 Meter kann man als Spielraum für seinen Geocache ausnutzen.
Wenn also die Wunschposition ziemlich genau 150 Meter von einem anderen Geocache entfernt ist (statt 160 Meter) kann man die Behälter genau an dieser Stelle verstecken, aber die Position auf geocaching.com mit den 10 Meter Versatz angeben.
Natürlich sollte der Behälter dann entsprechend einfach zu finden sein. Ein Petling im Baum oder ein auffälliger Hasengrill über einer Munitionskiste sollte es schon sein. Wer allerdings versucht einen Nano zu verstecken, der dürfte auf erboste Logeinträge schlicht nur warten.
Solange ein Geocacher seinen Namen in ein Logbuch schreiben kann, ist er glücklich. Da könnte ein guter Hint sehr hilfreich bei sein!
Möglichkeit 2) Koordinaten nach Veröffentlichung ändern
Nachdem Schema “Missgeschicke passieren” funktioniert auch die zweite Methode: Es ist möglich nach dem veröffentlichen eines Geocaches die Koordinaten um bis zu 160 Meter zu verändern – und zwar ohne, dass großartig kontrolliert wird.
In der Regel wird diese Änderung von einem Reviewer nicht geprüft und man kann die Koordinaten relativ einfach verschieben.
Logge dazu einfach ein “Koordianten aktualisieren” mit den neuen Koordinaten. Die Funktion dazu findest du in der Cachedetailansicht auf der rechten Seite.
Der Trick ist es also erst einen Geocache zu veröffentlichen, der mit den Guidelines übereinstimmt, um nach der Veröffentlichung die Koordinaten zu verschieben. (Und zu hoffen, dass es niemandem auffällt) Die Funktion ist sicher nicht dafür gedacht, aber funktioniert öfters, als es vermutlich sollte.
Wichtig: Hierbei natürlich nicht mit einem Reviewer sprechen, dann fällt es sicher auf. Auch kann es passieren, dass viele DNFs zuerst in dem Logbuch auftauchen. Dann hat man zu minderst einen plausiblen Grund zu sagen “Ich muss mich vertippt haben”.
Möglichkeit 3) Reviewer um Ausnahme bitten
Reviewer sind keine Beamten, die nur strikt nach Lehrbuch arbeiten. Sie sind Geocacher und kennen durchaus den alltäglichen Kampf Abständen und anderen Geocachern. Daher kann es die beste Möglichkeit sein einen Reviewer um eine Ausnahme zu bitten.
Diese Bitten werden sie allerdings sicherlich nicht für irgend einen Petling in irgendeinem Wald machen. Deine Argumente müssen verdammt gut sein, damit eine Ausnahme zu der Abstandsregel genehmigt wird und dein Cache so wie du willst veröffentlicht wird.
Allerdings solltest du vermutlich erstmal die anderen Möglichkeiten versuchen – denn dann könnte es sein, dass du auf “den Schirm” eines Reviewers kommst und er merkt, was du für Schiebereien vorhast. Außerdem kann es gut sein, dass der eine oder andere Reviewer über diesen Artikel hier stolpert…
Möglichkeit 4) Virtuelle Stationen
Bei einem Multi-Cache muss man angeben welche Art von Station die Zwischenstation ist. Wenn du etwas zu finden ist, was du als Owner dort hingelegt hast, ist es eine physikalische Station und fällt unter die Abstandsregel. Deine persönlichen Stationen innerhalb deines Caches fallen da übrigens nicht drunter.
Die folgenden Wegpunktetypen werden niemals auf Abstände mit anderen physikalischen Stationen geprüft: Virtual Stage (virtuelle Station), Trailhead (Startpunkt), Parking Area (Parkplatz) und Reference Point (Referenzpunkt).
Wenn ihr also korrekt und ohne Schummeln um die Abstandsregel herumkommen wollt, müsst ihr “nur” eure physikalische Station umbauen und auf Dinge setzen, die sowieso bereits vor Ort stehen – Beispielsweise Verkehrsschilder oder Info-Tafeln.
Einige Geocacher verstecken aber auch Dinge, die man eigentlich in einer physikalischen Station erwarten würde, bei einer virtuellen Station und schreiben in die Beschreibung, was man an der Station machen muss.
Reviewer gehen nicht vor Ort und überprüfen einzelne Geocaches auf ihre Einhaltung. Sie überprüfen “nur” was sich in den Listings befinden – und da scheinen sie auch nicht wirklich die Cachebeschreibung an sich zu lesen. Im Zweifelsfall ändert man die Cachebeschreibung nach der Veröffentlichung halt…
Dieses Verhalten ist die eindeutigste Variante gegen die Abstandsregel zu verstoßen, in dem man sie mit falschen Angaben umgeht. Daher möchte ich erinnern: Jeder Owner ist für seinen Geocache selbst verantwortlich… und manchmal nervt die Abstandsregel wirklich.
Möglichkeit 5) Auf opencaching.de ausweichen
Diese Methode ist die Methode, die am konsequentesten ist: Wenn man ständig Ärger mit der Abstandsregel auf geocaching.com hat, dann muss man auf eine andere Geocaching-Plattform gehen. Auf opencaching.de gibt es keine Abstandsregel – hier haben die Owner selbst die Verantwortung. Allerdings gibt es auch eher weniger Benutzer – da muss man schon abwägen.
Bonus-Tipp: Koordinaten reservieren
Ich will es nicht unerwähnt lassen eine andere, eher auch im Graubereich angesiedelte Möglichkeit, zu erwähnen: Bevor man seinen langen Multi oder Aufwändigen Tradi legen möchte, sollte man sich überlegen, um man sich die gewünschten Koordinaten nicht reserviert, bevor man den eigentlichen Geocache legt.
Eine Anleitung dazu findet ihr hier
Warum will man eigentlich die Abstandregel umgehen?
Auf der Plattform geocaching.com kann es immer wieder passieren, dass der eigene Geocache wegen Problemen mit dem Abstand zu anderen Geocaches gelegt abgelehnt wird. Im besten Falle wird man vom Reviewer gebeten nach Absprache mit den anderen Geocachern die Dose woanders hinzulegen.
Schon blöd, wenn man sehr lange sehr viel Arbeit in den Cache und das Versteck gesteckt hat und jetzt umziehen muss – nicht selten, weil irgend ein liebloser Petling im Weg liegt oder sich die Lösungen von 5/5 Geocaches gerade in dem Stück Wald tummeln, der eigentlich leer schien.
Nicht selten kommt es vor, dass sich mit den anderen Geocachern nicht reden lässt oder sie partou nicht verraten wollen wo genau sich nun die Lösung von dem 5/5 befinden, damit man die Lösung umbauen kann.
Will man in einem solchen Fall trotzdem seinen Geocache legen, dann bleiben zwei Möglichkeiten:
- Man legt den Geocache nicht an diesen Ort oder einfach gar nicht
- Man versucht die Abstandsregel irgendwie zu umgehen
Ich möchte und kann nicht bewerten, wann es sinnvoll ist die Abstandregel zu umgehen oder es besser wäre den Geocache gar nicht erst zu legen. Doch bei manchen PowerTrails denke ich mir: Muss das wirklich sein? Vielleicht sollte sich der Owner des neuen Geocaches vielleicht zuerst überlegen, warum der Cache da unbedingt liegen muss, wenn er schummeln in Betracht zieht.
Dieser Beitrag wurde geschrieben von Alexander